Grüne Stadtverordnetenfraktion beantragt Prüfung des Projektes "Kita-HelferIn"

Die Stadtverordnetenfraktion von Bündnis 90/Die Grünen beantragen in der nächsten Stadtverordnetenversammlung die Anwendbarkeit des Projektes "HelferIn in Kindertagesstätten" in Oberursel zu prüfen.
"Selten gibt es Projekte, bei dem es nur Gewinner gibt. Aber dieses ist eines und deshalb sollte Oberursel dringend prüfen, ob auch die Oberurseler Kindertagesstätten von diesem Projekt profitieren können.", so Christina Herr, Mitglied des Sozial- und Kulturausschusses.

In Hamburg werden seit 2002 in einem Modellprojekt Jugendliche mit Lernschwierigkeiten oder geistiger Behinderung zu Helfern in Kindertagesstätten ausgebildet. Sie übernehmen im Arbeitsalltag feste Aufgaben: Sie bereiten die Mahlzeiten vor, räumen auf, wickeln, basteln, helfen den Kindern beim An- und Ausziehen, spielen mit ihnen und begleiten Ausflüge.

Die Kinder zählen zu den Gewinnern. Sie lernen ganz nebenbei, dass auch Erwachsene nicht immer alles können. Von dem Umgang mit Menschen, die eine Behinderung haben, profitieren sie im Alltag.

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Zudem wird die pädagogische Arbeit in der Kindertagesstätte bereichert. Erzieherinnen haben mehr Raum für ihre pädagogische Arbeit und werden zugleich von Aufgaben entlastet. Da die Kita-HelferInnen zusätzlich zum Stellenplan beschäftigt werden, sind sie somit keine Konkurrenz, sondern eine wichtige Ergänzung.

Auch die Menschen, die eine geistige Behinderung oder Lernschwierigkeiten haben, gehören zu den Gewinnern, denn sie erhalten eine Ausbildung und eine Arbeitsstelle, die sie fordert. Solch integrative Arbeitsplätze existieren bisher meistens nur Hotel- und Gaststättengewerbe, Arbeitsplätze in Werkstätten für Behinderte bieten auch Chancen, aber integrieren nicht in den Alltag. Die Ausbildung zur Kita-HelferIn bietet diesen Menschen eine neue Perspektive.

Deshalb profitieren in diesem Projekt alle Beteiligte: die Kindertagesstätten, das pädagogische Fachpersonal, die Kindern und die Menschen mit Lernschwierigkeiten und geistiger Behinderung.

"Oberursel ist in der einmaligen Lage, dass sich alle notwendigen Einrichtungen, die ein solches Projekt benötigt, im Stadtgebiet befinden: Fachschule für Pädagogik, Einrichtungen für Behinderte und Kindertagesstätten. Oberursel könnte damit im Bereich Kinderbetreuung und Integration Vorbild in Hessen werden.", so Herr weiter. "Dies ist eine einmalige Chance, Oberursel sollte sie ergreifen und die Anwendbarkeit des Projektes überprüfen."

Hintergrundinformation:
Die Behörde für Bildung und Sport bewilligte je eine Klasse mit bis zu 14 Schülern pro Jahrgang. Die Elbe-Werkstätten als Arbeitgeber arbeiten mit der Fachschule für Sozialpädagogik in Hamburg-Altona, Kindertagesstätten, der Agentur für Arbeit, dem Integrationsamt und dem Schulinformationszentrum zusammen. Mit dem Schuljahr 2006/2007 wurde aus dem Modellprojekt eine regelmäßige Ausbildung. Alle zwei Jahren werden nun 15 Absolventinnen und Absolventen aus Integrationsklassen oder Schulen für Menschen mit geistiger Behinderung aufgenommen.

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