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Die Stadtverordnetenfraktion der GRÜNEN in Oberursel spricht sich gegen den Einsatz von Pestiziden durch den städtischen Eigenbetrieb BSO aus. „Der Einsatz von Pestiziden schadet der Umwelt und den Menschen“, erklärt die GRÜNE Fraktionsvorsitzende Christina Herr, „die Stadt Oberursel sollte daher in der Grünpflege auf Pestizide verzichten.“
Das häufig eingesetzte Herbizid Glyphosat, das u. a. im vom BSO eingesetzten „Roundup“, enthalten ist, wird mittlerweile mit chronischen Erkrankungen, Störungen des Hormonsystems, Geburtendefekten sowie Krebs und Parkinson in Verbindung gebracht. Bei mehr als der Hälfte der Bevölkerung in Deutschland könnten mittlerweile Glyphosat-Rückstände im Urin nachgewiesen werden, wie eine vom ZDF am 8. Mai 2013 ausgestrahlte Reportage belegt.
„Hieran ist nicht nur der Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft weltweit schuld, sondern eben auch der Einsatz vor unserer Haustür.“, so Christina Herr. Daher sollte nach Auffassung der GRÜNEN jeder seinen Beitrag dazu leisten, dass dieses Mittel nicht mehr ausgebracht wird.
Der Verzicht auf Pestizide nutzt aber auch der Biodiversität. Oberursel bemühe sich mit unterschiedlichen Aktivitäten für den Erhalt der Biodiversität, beispielsweise mit den Blühinseln oder dem Erhalt des Schulwaldes. Dies vertrage sich nicht mit dem Ausbringen von Pestiziden, so die GRÜNEN. Auch die negativen Auswirkungen auf Bienen und andere Insekten müssten in Betracht gezogen werden. „Mit dem Bieneninstitut und vielen privaten Imkern trägt Oberursel viel zum Erhalt der Bienen bei“, so Christina Herr. „Wer Bienen schützen und die Bienenzucht fördern will, kann sich nicht für den Einsatz von Pestiziden aussprechen.“
Die Pflege öffentlicher Flächen ist nach Auffassung der GRÜNEN mit alternativen Verfahren ohne den Einsatz von Pestiziden möglich. Die Pflichten der Kommune insb. im Bereich der Verkehrssicherung müssen dadurch nicht vernachlässigt werden. Dies zeigen Städte wie Münster, Saarbrücken, Tübingen und andere, die seit vielen Jahren ohne Pestizide arbeiten.
Bewusst ist den GRÜNEN aber auch, dass hierfür auch eine andere Einstellung in der Bevölkerung notwendig ist und das „Schönheitsideal“ für öffentliche Flächen hinterfragt werden muss. „Gräser am Straßenrand dürfen eben nicht mehr als störend empfunden werden“, so Christina Herr. „Auch muss die Bevölkerung umfassend informiert werden, welche Mittel der städtische Eigenbetrieb vor der jeweiligen Haustür versprüht.“
Eine parlamentarische Initiative für die Stadtverordnetenversammlung, die den Einsatz von Pestiziden in Oberursel vermeiden soll, ist in Vorbereitung.
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