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Die GRÜNE Stadtverordnetenfraktion spricht sich dafür aus, die Grünflächen und Streuobstwiesen im Bereich "Hinterhöfe/Hasengärten" in Oberstedten zu erhalten und dort kein neues Baugebiet zu entwickeln.
Zuletzt 2007 haben die GRÜNEN vor der Entscheidung zum Regionalen Flächennutzungsplan intensiv über das mögliche Baugebiet "Hinterhöfe/Hasengärten" diskutiert und eine ablehnende Haltung festgelegt.
Nachdem der Bereich durch den damaligen Planungsverband entgegen dem Wunsch der CDU/FDP-Mehrheit in Oberursel nicht als Wohnbaufläche im Regionalen Flächennutzungsplan aufgenommen war, schien das Thema eigentlich abgeschlossen. Da es nun aber dennoch erneut Gerüchte, Ankündigungen und zuletzt Diskussionen im Ortsbeirat Oberstedten über dieses Baugebiet gab, hat die GRÜNE Stadtverordnetenfraktion das Gebiet erneut in Augenschein genommen und die Argumente abgewogen.
"Die Gründe, die schon 2007 bei der Aufstellung des Regionalen Flächennutzungsplanes gegen das Baugebiet sprachen, sind nicht entkräftet, sondern weiterhin aktuell. Es gibt keine neue Argumente, die dafür sprechen würden, das Baugebiet zu entwickeln, außer dem dringenden Wunsch des größten Grundstückseigentümers", so die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Stadtverordnetenfraktion Christina Herr.
Folgende Gründe sprechen aus Sicht der GRÜNEN weiterhin gegen eine Bebauung des Bereiches Hinterhöfe/Hasengärten:
1. Stadtentwicklung: Innen- vor Außenentwicklung
Oberursel ist eine Stadt im Grünen, jedes Wachstum in die Fläche reduziert den Erholungsraum. Deshalb befürworten wir GRÜNEN einen Innenentwicklung, wie derzeit an der Hohemarkstraße vor einer Bebauung in der Fläche.
Im Bereich Hinterhöfe/Hasengärten ist großzügige Villenbebauung vorgesehen. Diese Flächen würden am Ortsrand als Erholungsgebiet für die Allgemeinheit verloren gehen.
2. Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr und den motorisierten Individualverkehr
Das Gebiet liegt am Rand von Oberstedten, die Erschließung der Häuser wird nur über eine neu zu schaffende Erschließungsstraße möglich sein. Gleichzeitig ist das Gebiet mit dem öffentlichen Nahverkehr, hier dem Stadtbus, nur sehr eingeschränkt erreichbar. Eine gute Verkehrsanbindung ist für neue Wohngebiete wichtig. Auch der Regionalverband weist darauf hin, dass es andere Wohnbauflächenpotentiale in Oberursel gibt, die deutlich besser an leistungsfähige Haltepunkte der S- und U-Bahn angebunden und deshalb zu bevorzugen sind.
Dieser Meinung schließen wir uns an, denn neue Straßen bedeuten neue Investitions- und Unterhaltungskosten.
3. Funktion des Gebietes aktuell
Der Bereich wird intensiv von der Bevölkerung Oberstedtens genutzt. Freizeitaktivitäten wie Joggen, Fahrradfahren, Spazieren gehen und Natur beobachten finden in dem Bereich statt. Ebenso sind hier viele Weideflächen für den Reitverein, sowie landwirtschaftliche Nutzung.
Es handelt sich bei der Fläche also nicht um Industriebrachen oder um Bereiche, die dringend entwickelt werden müssten, da sie im derzeitigen Zustand nicht nutzbar sind.
Darüber hinaus hat die Fläche eine ökologische Funktion, die durch eine Bebauung zerstört werden würde.
4. Regionaler Flächennutzungsplan
Bei der Entscheidung zum Regionalen Flächennutzungsplan, wurde gegen den Willen der CDU/FDP-Mehrheit vom Regionalverband aufgrund der ökologischen Bedeutung des Bereiches eine Festlegung "Wohnbebauung" abgelehnt. Der Regionalverband bezeichnete das Gebiet als "landwirtschaftlich wertvollen Ortsrand".
Diese Einschätzung teilen wir weiterhin.
5. finanzielle Auswirkungen
Bürgermeister Brum argumentierte gegenüber dem Ortsbeirat mit einem möglichen Entwicklungsgewinn für die Stadt Oberursel, wenn das Gelände durch die Stadt als Grünland gekauft und anschließend als Bauland weiterverkauft werden wird.
Dies erscheint uns GRÜNEN nicht stichhaltig und nachvollziehbar. Ein solches Bebauungsplanverfahren ist mit hohen Risiken verbunden, zudem muss die Stadt als Käufer der Flächen erst einmal investieren.
Die Risiken eines Bebauungsplanverfahrens beurteilen wir als hoch. Ein solcher Bebauungsplan wird teuer, zumal der Regionalverband bereits deutlich gemacht hat, dass diese Fläche nicht als Wohnbauflächen ausgewiesen werden sollen.
"So lautet das GRÜNE Fazit, wie vor sechs Jahren: Die Fläche Hinterhöfe/Hasengärten soll ein attraktiver Ortsrand bleiben, das ökologisch bedeutsame Gebiet muss erhalten und auf eine Bebauung verzichtet werden.", so Christina Herr.
Der bereits 2007 und auch aktuell wieder geäußerte Protest der Oberstedter mache zudem deutlich, dass das Projekt in der Bevölkerung sehr kritisch gesehen wird. „Wir haben zuletzt in Stierstadt mit dem Borngrund gesehen, wie ein von Privatinteressen geleitetes Planverfahren einen Ortsteil spalten kann“, warnen die GRÜNEN, „diesen Fehler sollten wir in Oberstedten nicht wiederholen!“
Das Interesse des größten Grundstücksbesitzers an der Entwicklung der Flächen hält die GRÜNE Fraktion für grundsätzlich legitim. "Allerdings ist für uns als Fraktion eine Abwägung der Argumente und das Gemeinwohl ausschlaggebend. Und nur aufgrund des Bauinteresses von Investoren Gebiete zu entwickeln, macht die Stadt erpressbar, fördert eine unkoordinierte und nicht sinnvolle Entwicklung der Stadt Oberursel, geleitet von Grundstückseigentümern und Investoren. Dem können und werden wir nicht zustimmen, auch nicht in Zeiten knapper Kassen." so Christina Herr abschließend.
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