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Wie im Sommer bekannt wurde, ist die Haushaltslage der Stadt Oberursel dramatischer als dies bei der Verabschiedung des Haushalts im Dezember ersichtlich war. Darum sollte die Suche nach Einsparmöglichkeiten beschleunigt werden. Während üblicherweise Leistungskürzungen und Serviceeinschränkungen vorgeschlagen werden, haben sich Bündnis 90/Die Grünen auf ihrer Fraktionsklausur auf die Suche nach kreativen Ansätzen trotz leerer Kassen gemacht.
"Wir wollen raus aus dem Teufelskreis, in dem Haushaltskürzungen durch Leistungseinschränkungen die Attraktivität der Stadt verringern und damit wieder zu geringeren Einnahmen führen," so der grüne Fraktionsvorsitzende Christof Fink.
Einer der Vorschläge der grünen Fraktion beinhaltet die Überdachung des Freibades durch eine "Traglufthalle" vom Herbst bis zum Frühjahr. Damit soll das Bad ganzjährig genutzt werden können. Das chronisch defizitäre und seit Jahren umstrittene Hallenbad könnte in der Folgezeit geschlossen werden, ohne dass die Badezeiten in Oberursel reduziert werden würden.
"Schon andere Städte und Gemeinden, wie zum Beispiel Alzenau, haben gute Erfahrungen mit Traglufthallen gemacht," erläutert der grüne Stadtverordnete Wolfram Gaigl den Vorschlag. Die saisonale Überdachung des Freibades führt dazu, dass das Kapital, das in die Schwimmbadeinrichtungen investiert wurde, besser genutzt würde. Derzeit leistet sich die Stadt Oberursel zwei Schwimmbäder, wovon das Hallenbad bereits seit Jahren in der Diskussion ist. Die Bausubtanz und auch die Qualität der technischen Einrichtungen gelten als mangelhaft. Bereits vor einigen Jahren wurden daher verschiedene Umbauvarianten geprüft. Allen gemeinsam war die Tatsache, dass die jährliche Zuschusssumme von ca. 500.000 Euro quasi nicht verringert werden würden.
Die Idee der Grünen führt dazu, dass einmal Geld in die Konstruktion der Traglufthalle und die nötigen Verankerungen investiert werden muss. Danach fallen zwei Mal jährlich geringfügige Kosten für den Auf- und Abbau an, damit das Bad im Sommer als Freibad genutzt werden kann.
"Ob unser Vorschlag wirklich zu spürbaren Einsparungen führt, soll der Magistrat jetzt prüfen," so Gaigl weiter, "bei einem positiven Ergebnis könnten dann die Entscheidungen für eine Umsetzung im nächsten Herbst getroffen werden." Die Grünen hoffen darauf, dass sich auch die anderen Fraktionen der Forderung nach einer Prüfung anschließen. "Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen," zitiert Fink ein altes Sprichwort, "wir dürfen uns nicht von Denkverboten behindern lassen, sondern sollten gemeinsam suchen, wie wir die Attraktivität der Stadt trotz leerer Kassen erhalten."
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