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Am 26. April jährt sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum zwanzigsten Mal. Aus diesem Anlass fordern die Oberurseler GRÜNEN eine neue Energiepolitik, auch auf lokaler Ebene. „Das unkalkulierbare Risiko der Atomkraft darf den Menschen nicht unverantwortbar lange zugemutet werden", stellt der GRÜNE Ortsvorstand in einer Erklärung anlässlich des Jahrestags der größten Katastrophe in der Geschichte der nuklearen Energieerzeugung fest.
Im Frühjahr 1986 waren die Folgen des Atomunfalls auch in Oberursel spürbar: Spielplätze und Sportanlagen wurden gesperrt, vor dem Verzehr von Wildfleisch und Pilzen - auch aus dem Taunus - wurde gewarnt, Salate und Kräuter aus den eigenen Gärten sollten nicht mehr verwendet werden, Kinder vorsichtshalber nicht mehr im Freien spielen.
„Der Super-GAU im ukrainischen Tschernobyl ist eine dauerhafte, ernste Mahnung, und auch in Deutschland besteht keine Veranlassung zur Selbsttäuschung“, erklärt Christof Fink vom GRÜNEN Ortsvorstand. 20 Jahre später hätten die Gefahren der Atomenergie eher noch zugenommen. Großunfälle seien nach wie vor möglich, insbesondere in den veralteten Reaktoren des nur knapp 70 Kilometer von Oberursel entfernten AKW Biblis, die Endlagerung des Jahrtausende strahlenden Atommülls sei weiterhin ungeklärt. Die Anschlagsgefahr sowie die Bedrohung durch terroristischen Schmuggel seien gestiegen. Die GRÜNEN plädieren deshalb dafür, die noch laufenden Reaktoren so schnell wie möglich vom Netz zu nehmen.
In der deutschen Energiepolitik müsse ein komplettes Umdenken stattfinden, stellen die Oberurseler GRÜNEN weiterhin fest. „Wir müssen zweigleisig fahren: Den Energieverbrauch reduzieren und die Erneuerbaren in einem intelligenten Mix aus Sonne, Wind und Wasser, aus Erdwärme und Biomasse nutzen. Auf diese Weise kann schon in wenigen Jahren eine sichere Energieversorgung rund um die Uhr gewährleistet sein“, ist sich Christof Fink sicher.
Hierfür müsse gerade auf lokaler Ebene noch viel getan werden. „Der Umstieg der Energieversorgung kann nicht von oben gelenkt, sondern muss vor Ort gelebt werden“, so Fink weiter. Daher fordern die GRÜNEN, dass Oberursel in den kommenden Jahren verstärkte Anstrengungen zur Energieeinsparung unternimmt und gleichzeitig den Ausbau regenerativer Energieerzeugung fördert. „Jede Kilowattstunde, die eingespart oder regenerativ erzeugt wird, forciert den Ausstieg aus der nuklearen und fossilen Energieerzeugung", so Fink weiter.
So fordern die GRÜNEN beispielsweise die Vergrößerung der Bürgersolaranlage auf dem Dach des Stadtwerke-Gebäudes und die Suche nach weiteren Flächen für Bürgersolaranlagen. Um den Ausbau der Solarenergie auch auf privaten Gebäuden zu fördern solle ein Dachkatasters aufgestellt sowie Neubauten zur bestmöglichen Nutzung von Solarenergie in südlicher Himmelsrichtung gebaut und diese Ausrichtung in den Oberurseler Bebauungsplänen favorisiert werden. Um den Energieverbrauch in der Stadt zu reduzieren müsse beispielsweise die städtische Energieberatung ausgeweitet und in eine Energieberatungsstelle umgewandelt werden. Neubauten sollten, soweit wie möglich, in Passivbauweise errichtet werden.
„Mit etwas gutem politischen Willen kann Oberursel in unserer Region zum Vorreiter in Sachen Energieeffizienz und regenerativer Energieerzeugung werden“, erklärt Fink zum Abschluss, „wir GRÜNE werden unseren Teil dafür tun und diese Themen in der Stadtverordnetenversammlung regelmäßig auf die Tagesordnung setzen.“
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