FSC-Zertifizierung des Oberurseler Stadtwaldes

22.05.14 –

Die Stadtverordnetenversammlung beauftragt den Magistrat, die Zertifizierung des Waldes der Stadt Oberursel nach den Kriterien des Forest Stewartship Council zu prüfen und das Prüfergebnis dem BUA vorzulegen.

In der Prüfung sollen die ökologischen Vorteile und mögliche ökonomische Konsequenzen dargestellt und abgewogen werden.  In die Abwägung sind nicht nur die Experten des BSO, sondern auch die Vertreter der lokalen Naturschutzverbände einzubeziehen. Zudem sollte eine mögliche Gruppenzertifizierung mit den Städten Bad Homburg und Friedrichsdorf geprüft werden.

Begründung:

Die Zertifizierung einer Waldfläche nach dem Kriterienkatalog des Forest Stewardship Council (FSC) ist der höchste anerkannte Standard der nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Er legt eine höhere Messlatte als andere Holz-Siegel und geht weiter als aktuelle gesetzliche Vorschriften. Der Forest Stewardship Council ist das bekannteste Zertifizierungssystem, bei dem die ökologischen, sozialen und ökonomischen Gesichtspunkte der Waldbewirtschaftung gleichberechtigt betrachtet werden. Nachhaltigkeit darf nicht nur ökonomisch verstanden werden, nachhaltiges Wirtschaften muss darüber hinaus auch Erhaltung der biologischen Vielfalt bedeuten.

ln einem FSC-zertifizierten Wald werden Bäume zur Gewinnung von Holz und Papier schonend entnommen, um die Tier- und Pflanzenvielfalt, also das gesamte Ökosystem Wald möglichst wenig zu beeinträchtigen. Der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln ist nicht zulässig und eine konsequente Totholzförderung ist ein wichtiges ökologisches Ziel. Außerdem werden die Rechte der im Wald lebenden Menschen respektiert und die Bewirtschaftung führt natürlich auch zu wirtschaftlichen Gewinnen. FSC-zertifizierte Waldwirtschaft ist also im Sinne der im und vom Wald lebenden Menschen, Pflanzen und Tiere.

Auch nach Auffassung der Umweltverbände BUND, Greenpeace, NABU, Robin Wood und WWF ist das FSC-Siegel das einzige glaubwürdige und fachlich seriöse Siegel für eine naturnahe Waldnutzung. Diese Auffassung wird auch von der neuen hessischen Landesregierung geteilt und entsprechend heißt es im Koalitionsvertrag zwischen CDU und den GRÜNEN:

„Neben einer ganzheitlichen Forstwirtschaft und Naturschutzmaßnahmen im bewirtschafteten Wald wollen wir erreichen, dass gemäß der Nationalen Biodiversitätsstrategie der Anteil ungenutzter Wälder bei der gesamten hessischen Waldfläche auf fünf Prozent gesteigert wird. Der hessische Staatswald soll dabei verantwortungsvoll und vorbildlich vorangehen und acht Prozent seiner Flächen aus der wirtschaftlichen Nutzung nehmen. Eine nachhaltige Holzwirtschaft wird durch das Zertifizierungssystem Forest Stewardship Council (FSC) abgesichert. Dahinter stehen die Förderung einer umweltfreundlichen, sozialförderlichen und ökonomisch tragfähigen Bewirtschaftung von Wäldern und ein verantwortungsvoller Umgang mit den globalen Waldressourcen. Wir wollen eine schrittweise Zertifizierung des hessischen Staatsforstes nach den Kriterien des „FSC Deutschland“. Dabei werden wir so vorgehen, dass die ökologischen und ökonomischen Ergebnisse bei den Umsetzungsschritten berücksichtigt werden.“

Neben der einzelbetrieblichen Zertifizierung, sieht der Forest Stewardship Council auch das Instrument der Gruppenzertifizierung vor, das eine kostengünstige Alternative vor allem für kleinere Betriebseinheiten darstellt. Gruppen, die eine Zertifizierung beantragen, können sehr unterschiedliche rechtliche und organisatorische Formen haben. Eine oft praktizierte Variante ist der kommunale Zertifizierungs-Zusammenschluss mit dem Ziel der gemeinsamen Zertifizierung. Angesichts der Kostenvorteile wäre es sinnvoll diese Variante in der Prüfung zu berücksichtigen.

Abstimmungsergebnis:einstimmig

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